Grazer Keplerspatzen

Konzertankündigung

„An die Sonne“

Chorkonzert der Grazer Keplerspatzen

Als unermüdlicher Energielieferant ermöglicht unser Zentralgestirn das irdische Leben. Zugleich strukturiert es dieses auch grundlegend: Neben dem Tag-Nacht-Rhythmus („Sunrise, sunset“) sind es vor allem die Jahreszeiten, deren Abfolge der Mensch schon von Urzeiten an am Sonnenstand abzulesen gelernt hat, welche damit – unerlässlich für die erfolgreiche Landwirtschaft – vorhersagbar geworden sind. Aufgrund der im mehrfachen Sinne zentralen Bedeutung für unser Leben ist es nicht verwunderlich, dass die Sonne in der Menschheitsgeschichte immer wieder als prominenter Gegenstand von Kult, Religion und Wissenschaft auftaucht, aber auch als beliebtes Sujet in Dichtung und Musik dient. Auf diesem Hintergrund unternehmen die Keplerspatzen eine abwechslungsreiche musikalische Reise zu Ehren unserer Sonne: Beginnend mit den von Johann Georg Ebeling vertonten Worten des großen evangelischen Liederdichters Paul Gerhardt („Die güldne Sonne“) erklingen zunächst klassische Werke von Bach („Lebe, Sonne dieser Erden“), Schubert (bei dem sie als Königin der Welt besungen wird), Schumann („So wahr die Sonne scheinet“) und, im 20. Jahrhundert ankommend, Schönberg, mit dem vielleicht überraschend tonalen „Schein uns, du liebe Sonne“. Doch die Sonne inspirierte auch die Volksmusik, wovon ein Kärntnerlied und einige Juwelen des nordamerikanischen Folk, etwa der Evergreen „House of the rising sun“, zeugen; ebenso die Beatles, von denen gleich zwei Lieder zum Besten gegeben werden: „Here Comes the Sun“ und „I’ll Follow The Sun“. Zu der großen musikalischen Bandbreite dieses Abends gesellen sich auch mannigfache thematische Aspekte der Sonne, deren umfassende Bedeutung für unsere Lebenswelt gerade auch darin in Erscheinung tritt, dass sie als Spiegel menschlichen Selbstverständnisses dient: Etwa als Sinnbild für die selbstlos gebende Liebe die keinen Dank erwartet („The sun never says to the earth You owe Me“), als Quelle der Liebe in uns selbst („Sunshine in My Soul”) oder als Symbol für Stetigkeit und Glauben („I believe in the sun even when it is not shining“). Zuweilen taucht die Sonne aber auch – mit etwas Augenzwinkern –  als Gegenstand von Eifersucht auf, da sie ja, im Gegensatz zu unserer irdischen Mühsal, nichts anderes zu tun hat als einfach ihre Runden am Himmel zu ziehen („That lucky old sun“). Nicht zuletzt lädt uns die Sonne stetig zum Genuss ein und in diesem Sinne laden auch die Keplerspatzen herzlich dazu ein den ausklingenden Sommer mit einigen warmen und wohltuenden musikalischen Sonnenstrahlen zu beschließen!